Andreas Bosbach

Lieber Andreas!

Jetzt hast Du es nach einer so langen Zeit des Leidens, ohne zu klagen, nach immer wieder neu geschöpfter Hoffnung und dennoch immer wieder neuen Rückschlägen geschafft: Du bist von den Schmerzen und Leiden endgültig befreit! Auch ich hatte, wie Du; noch darauf gehofft, dass wir uns in einer besseren gesundheit-lichen Verfassung Deinerseits wiedersehen könnten. Das war uns nicht vergönnt. Aber immerhin konnten wir uns zwischendurch immer wieder am Telefon austauschen, und ich habe dabei immer wieder Deinen enormen Überlebenswillen bewundert, Deine Krankheit durchzustehen und zu besiegen. Als ich zwei Tage vor Deinem Tode bei euch anrief und mich mit froher Stimme meldete, in der Annahme, Du seist auf dem Wege der Besserung, war Deine liebe Frau Bernadette am Telefon und sagte verständlicherweise nur ganz kurz: 'Andreas liegt im Sterben, ich melde mich wieder!“ Zwei Tage später konntest Du alles aus einer anderen Perspektive sehen.

Nun möchte ich Dir, lieber Andreas, dafür danken, dass Du so oft die lange Strecke von Lohne zu den abendlichen Proben mit meiner Cappella Durante nach Hemer gefahren bist, und noch am gleichen Abend wieder zurück, und dafür, dass Du uns in etlichen Konzerten wie in Funk- und CD- Aufnahme als Chorsänger im Bass unterstützt hast: als Ausdruck unserer Freundschaft seit unserem gemein-samen Studium an der Kölner Musikhochschule. Dabei warst Du immer hilfsbereit wie sympathisch und humorvoll in Deinem Auftreten. Es ist daher schön, Dich in den existierenden Tonaufnahmen akustisch für immer mit dabei zu haben. Mein tiefes Mitgefühl gilt Deiner lieben Frau Bernadette, die mit bewunderns-werter Kraft an Deiner Seite stand, sowie allen Deinen Angehörigen, vor allem Deinen Kindern, von denen Du oft in den Telefonaten freudig erzählt hast. Und jetzt bin ich davon überzeugt:

Du, Andreas Bosbach, wirst Francesco Durante persönlich kennenlernen! Lebe wohl, lieber Freund! Dein Gilbert   

Hemer, den 14.01.2018