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Über den Trauerfall (2)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Walter Link, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Von Redaktion Kreiszeitung, Syke
20.01.2010 um 17:15 Uhr von VRSCDU trauert um Walter Link
Ehemaliger Bundestagsabgeordneter im Alter von 72 Jahren gestorben / Letzte Ruhestätte in Bielefeld
Walter Link ist tot. Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Kreissportbundes erlag im Alter von 72 Jahren einer kurzen, schweren Krankheit. Fünf Wahlperioden lang gehörte der Wehrblecker dem Deutschen Bundestag an, hatte sich nach dem Mauerfall besonders für die deutsch-deutsche Freundschaft eingesetzt. In den vergangenen Jahren galt sein Engagement der Litauen-Hilfe.
In Bielefeld findet Walter Link seine letzte Ruhestätte. "In Bielefeld schließt sich der Lebenskreis", sagte gestern der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig, der mit Walter Link persönlich sehr verbunden war. "Ich habe einen Freund verloren", sagte Knoerig. Link habe sich für die Menschen im Landkreis Diepholz außerordentlich engagiert. Sozialpolitik und Sport - das sei "das Lebenselixier" des Vollblutpolitikers gewesen, den der Kreistagsvorsitzende Dr. Dr. Wolfgang Griese sogar als "Ausnahmepolitiker" bezeichnet habe. Unvergessen sei die schöne Weihnacht 1990, als Link gemeinsam mit dem Fernsehmoderator Hajo Friedrichs zehntausende Menschen aus Ost und West zusammen geführt habe. Für sein Engagement hätten ihn Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl gelobt, und es sei Grundlage für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse gewesen.
Seit 1956 war Walter Link, geboren in Siegen, Mitglied der CDU. Nach einer Facharbeiter-Ausbildung zum Former und vier Jahren bei der Bundeswehr ließ sich Link in Bethel zum Diakon ausbilden und gehörte seitdem der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth mit Sitz in Bielefeld an.
Zehn Jahre (1968 bis 1978) wirkte er an den von Bodelschwinghschen Anstalten, ließ sich berufsbegleitend zum Erzieher und zum Sportlehrer ausbilden.
Sein beruflicher Schwerpunkt - die Therapie von schwer erziehbaren Jugendlichen sowie alkoholkranken Männern - führte ihn schließlich in die Politik, vor allem die Sozialpolitik.
1978 wurde Link direkt in den Niedersächsischen Landtag gewählt und erhielt 1982 - nach seiner Wiederwahl - das Amt des sozial- und gesundheitspolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion.
Doch schon ein Jahr später wechselte der Wehrblecker in die Bundespolitik, die er fünf Legislaturperioden lang mitgestaltete - unter anderem als Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Jugend, Gesundheit, Familie, Frauen und Senioren sowie als Vorsitzender dieses Bundestagsausschusses und Mitglied des Sportausschusses. Acht Jahre leitete er die Enquête-Kommission "Demographischer Wandel" des Deutschen Bundestages.
Die Verbindung zur Kommunalpolitik war ihm enorm wichtig: 30 Jahre (1976 bis 2006) gehörte Link dem Kreistag an, 22 Jahre (1981 bis 2003) dem Kirchdorfer Samtgemeinderat.
Außerdem engagierte er sich in seiner Partei, war von 1973 bis 1999 CDU-Kreisverbandsvorsitzender und danach Ehren-Kreisvorsitzender, war ebenso stellvertretender Landesvorsitzender (1990 bis 1998), stellvertretender Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes und der Bundes-CDA, der Arbeitnehmer-Organisation der CDU. Bundesvorsitzender der Senioren-Organisationen (BAGSO) war er seit 2005. Der aktive Sportler Walter Link engagierte sich seit 1972 im Kreissportbund, wurde 1982 Vorsitzender.
Betroffen von seinem Tod zeigte sich gestern der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Klare - und würdigte die großen Verdienste des Ehrenvorsitzenden für den Landkreis und für "seine" CDU. "Er war sehr menschlich, sehr sozial", sagte Klare. Link habe sich für die Interessen Benachteiligter eingesetzt und sich ebenso "in die große Linie der Partei eingeordnet".
"Unser Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau", so die CDU. Die Familie bitte im Sinne des Verstorbenen um eine Spende für ein Kinderheim in Litauen (Konto-Nr. 191014935, BLZ 256 513 25, KSK Sulingen, Kennwort Walter Link; Traueranschrift: Zur Bahn 12, 27259 Wehrbleck).
Von Redaktion Kreiszeitung, Syke
20.01.2010 um 17:19 Uhr von VRSWalter Link - ein "Chef", den alle mochten.
Kreissportbund Diepholz trauert um seinen langjährigen Vorsitzenden.
Sein großes Engagement wird fehlen - ebenso sein Bestreben, den Sport in der Region in allen Bereichen voranzubringen. Der Kreissportbund (KSB) Diepholz trauert um seinen langjährigen Vorsitzenden Walter Link, der im Alter von 72 Jahren einer kurzen, schweren Krankheit erlag. "Wir sind alle sehr mitgenommen. Walter war eine echte Führungsperson", sagte gestern die stellvertretende Vorsitzende Inge Schmidt-Grabia, die am Samstag mit weiteren KSB-Mitgliedern zur Trauerfeier nach Bielefeld reist.
Dort wird sicherlich auch an die vielen Verdienste erinnert, die sich Walter Link als KSB-Vorsitzender erworben hatte. Er war es, der vor 24 Jahren die Wahl zum "Sportler des Jahres" mit aus der Taufe hob - eine Veranstaltung, die sich noch immer großer Beliebtheit erfreut. Er selbst hielt bei den Galas immer eine Rede: laut, deutlich - und launig. "Darin war er perfekt, unschlagbar", sagt Werner Eilers, Leiter der KSB-Geschäftsstelle in Affinghausen: "Sein Spruch war immer: ,So eine Stunde könnt' ich wohl ohne weiteres reden . . .'"
Bei seinen Sportlerwahl-Ansprachen hob der in Siegen geborene und zuletzt in Wehrbleck wohnende Link gerne mit flammenden Worten die tollen Leistungen der Athleten hervor. Über sein eigenes, ehrenamtliches und immens intensives Engagement sprach er fast nie. Seit 1971, also fast 40 Jahre lang, wirkte Walter Link im Kreissportbund. Er begann als Kreisfachwart Leichtathletik (1971 bis 1976) und saß bereits damals im Hauptausschuss. Von 1972 bis 1982 war er stellvertretender KSB-Vorsitzender - und seit 1982 an der Spitze des Gremiums.
Parallel dazu blieb der CDU-Politiker und langjährige Bundestagsabgeordnete aber auch selbst aktiv. Der Leistungssportler Link, der in seinen Spezialdisziplinen Hammerwurf, Kugelstoßen und Diskuswurf unter anderem an mehreren Deutschen Meisterschaftern teilnahm, feierte seinen größten Erfolg in Helsinki. Als 50-Jähriger holte er bei der Senioren-EM die Bronzemedaille im Hammerwurf.
Sein umfangreiches Wissen gab der examinierte Sportlehrer aber auch immer gerne weiter. "Er hat über 100 Übungsleiter im Breitensport mit ausgebildet", lobt Eilers und ergänzt: "Er war immer voll engagiert für den Sport, hat alles dafür getan, in jeder Beziehung." Link "war ganz oft der Türöffner", habe seine "guten Kontakte in die Politik immer wieder genutzt", um die Situation des Sports im Kreis Diepholz zu verbessern. So war er maßgeblich am Projekt "Sport und Umwelt" beteiligt und setzte sich mit aller Vehemenz für den Sportstättenbau ein. "Walter hat sich immer sehr viel Mühe gegeben. Viele Vereine haben von seinem Einsatz und seiner Großzügigkeit profitiert", weiß Erich Hollwedel, der seit Anfang der 70er Jahre mit Link eng zusammenarbeitete: "Walter war ein viel beschäftiger Mann. Ich habe ihm als sein direkter Stellvertreter einiges abgenommen. Eine zeitlang hat er jede Woche ein Mal angerufen und sich vor allem nach privaten Dingen erkundigt. Der Kontakt und die Zusammenarbeit waren ganz ausgezeichnet, er ist über die Jahre ein Freund geworden", betont Hollwedel, der mittlerweile nicht mehr als stellvertretender KSB-Vorsitzender im Amt ist.
Nur manchmal musste er seinem "Chef" ein bisschen ins Gewissen reden. "Wenn Walter ein Machtwort sprechen musste, was selten der Fall war, hat er es getan. Ich musste ihn hin und wieder aber dazu drängen, weil er keinem wehtun wollte", sagt Hollwedel: "Walter wollte eben immer allen Sportarten gerecht werden. Wohl auch deshalb gab es im Hauptausschuss keinen, der ihn nicht mochte."
Wer die Nachfolge von Walter Link als KSB-Vorsitzender antritt, ist derzeit noch völlig offen. Am 9. April gibt's einen ordentlichen Kreissporttag, auf dem diese Frage beantwortet wird. Bis dahin teilen sich die stellvertretenden Vorsitzenden Inge Schmidt-Grabia und Peter Schnabel - wie in den letzten Wochen - die Aufgaben.